ich weiß, es ist schwer. all' das hinter sich zu lassen. aber was soll man tun ? egal was man auch macht, so sehr man sich auch bemüht, es klappt nicht. es will einfach nicht funktionieren. mein ganzes leben lang steh ich da, und weiß nicht weiter. das war schon immer so. und so wird es auch immer bleiben. ich steh da, und keiner bemerkt mich. steh da, und guck durch die gegend. es ist, als würde man in der menschenmenge stehen bleiben und in den himmel gucken, mit der hoffnung, dass endlich etwas passieren wird. aber nein. es bleibt, wie es ist. keiner bemerkt mich. nur, weil ich so bin, wie ich bin. nämlich still, und unscheinbar. was ist aus uns geworden ? damals, ja damals war alles anders. denk mal zurück, an die zeit wo man noch zusammen im sandkasten saß. man wusste nicht, was beste freunde sind, vielleicht kannte man sich auch noch nicht gut oder gar lange. und trotzdem wusste man, dass da eine gewisse bindung ist. dieses eine lächeln, ja du hast doch gelächelt, das hab ich gesehn, es ist der anfang dieser bindung. die erste berührung. auch wenn sie ungewollt war. oder wenn man sie selber garnicht richtig wahr nimmt, sie war da. früher brauchte man dafür keine worte. man sah demjenigen in die augen, und man kannte die ungesagten worte. und so ähnlich war es bei uns. so lange ist unsere zeit nicht her und wir saßen auch nicht im sandkasten, aber der inhalt und die aussage sind miteinander vergleichbar. erstes lächeln, erste berührung .. wenn auch ungewollt. und trotzdem hat sich einiges geändert. das ganze leben ist wie verändert. damals schrieb man sich handgeschriebene liebesbriefe, besprühte sie mit parfüm und steckte ihn jemanden mit hochrotem kopf in die tasche. damals sagte man sich nur in den schönsten und besondersten momenten 'ich liebe dich' - heute hat dieser satz an bedeutung verloren. jetzt regiert die technik über uns und zerstört -meiner meinung nach- unser leben. alles wirkt bedeutungslos, einfach dahingesagt. damals sah man kleine kinder hand in hand gehen, heute kannst du ihnen in jeder ecke beim rauchen zusehen. ich denke nicht, dass diese kinder jemals ein schönes leben hatten oder gar haben werden. sie werden nicht wissen können wie es sein wird, das fotoalbum aufzuschlagen und momentaufnahmen , schnappschüsse zu sehen. denn ein bild soll einen moment festhalten, erinnerungen wiedergeben. doch jeder setzt sein unechtes lächeln auf, sobald eine kamera in der nähe ist. an manchen erkennt man es, so sehr sie sich auch bemühen. andere kann man nicht wirklich einschätzen, denn sie machen dies schon ihr leben lang. einerseits bewundere ich diese menschen. sie verdrängen einfach alles. es ist, als würden sie zwei leben leben. und wissen, wann sie welchen leben zu leben haben. sie können lachen, so wie alle andere auch. nur eben, dass keiner merkt, dass sie viel lieber weinen würden. andererseits glaube ich, dass diese menschen genau deshalb bewundert werden wollen. denn es kann doch nicht gut sein, den ganzen schmerz, all die wut und überhaupt alle probleme in sich zu verstecken. was muss dass für ein gefühl sein, nicht verstanden zu werden ? wenn keiner zuhört ? wie muss man sich fühlen, wenn man für andere da sein will, sich mit ihren problemen auseinandersetzt, wobei man noch nicht mal selber mit den eigenen problemen fertig wird ? man geht daran kaputt. es ist ein gefährliches spiel das man spielt. doch aufhören kann man nicht. wenn man einmal drin ist, kommt man da nicht mehr raus. denn es gehört schon eine menge mut dazu, die ganze wahrheit auf einen schlag zu veröffentlichen. ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas zu verbergen hab. ich habe schon jedem ein wenig von mir erzählt, jedem was anderes. und irgendwann findet alles zusammen und meine wahrheit ist komplett. ich weiß, dass es tage gibt, da habe ich ungewollt schlechte laune. und weil ich dann selber nicht weiß, woher diese laune kommt, wird ein unechtes lächeln aufgesetzt. doch ganz ehrlich, ich weiß schon selber nicht, wann es aufgesetzt ist, und wann die komplette ehrlichkeit gezeigt wird. ich weiß, dass jeder mal diesen moment hat, wo er sich wünscht, dass man die zeit zurückdrehen will. entweder um etwas besser oder anders zu machen, oder um einfach einen bestimmten moment nochmal zu erleben. ich habe diesen moment ungefähr 24 stunden an jedem tag.
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