Freitag, 29. August 2014

ohne Anfang, ohne Ende

Ich weiß, dass wir stark wirken nach außen. So als könnte uns nichts etwas anhaben. Schließlich haben wir doch so Einiges gemeistert, es hat so Einiges an uns gezerrt und immer war einer von uns beiden Schuld. Du mehr als ich. Der Sturm hat Wellen geschlagen und sie treffen immer wieder auf die Klippen, bilden eine gefährliche Brandung. Ich glaube, wir sind zerbrechlich. Ich glaube, jede dieser Wellen könnte einen Teil von uns abtragen, der alles stützt. Es knirscht und es knartscht und du hältst mich, hältst mich fest. Wir haben nicht gesagt, dass wir uns lieben, weil das hier auf Zeit ist und das ist uns beiden mehr als klar. Also vielleicht reicht es gerade deshalb, wenn unsere Festung so lange hält bis die Zeit sowieso vorbei ist. Als ich dich getroffen habe, hast du alles mitgenommen. Wir existieren im luftleeren Raum. Es fühlt sich an als ob wir schweben, doch irgendwann wird die Realität wieder einsetzen, wird die Zeit die kleinen Risse und Lücken zwischen uns mit Problemen füllen und sie sprengen. Ich weiß, dass das passiert. Es wird passieren, irgendwann. Wir sprechen nicht über die Zukunft, über ein danach. Dafür ist es noch zu früh und jede unserer Antworten würde nur noch mehr aufzeigen, wie sehr wir verschiedene Leben führen und nur an einem Ort zufällig aufeinander getroffen sind. Ich weiß, dass du eine andere Vorstellung von der Zukunft hast, ohne dich fragen zu müssen, und das reicht für den Moment. Wir müssen es nicht aussprechen, denn die Welle wäre ein Tsunami und unsere Mauern zu marode um zu überstehen. Ich sollte mich nicht in dich verlieben. Ich will mich nicht in dich verlieben. Als ich dich getroffen hab, haben wir viel diskutiert und geredet und jedes Wort aus deinem Mund hat mir gezeigt, wonach ich in den vergangenen Jahren vergeblich gesucht habe. Manchmal fragst du mich, was ich denke und ich antworte nicht, weil ich es nicht in Worte fassen kann. Weil dieser Text das Epitom unserer Welt ist, chaotisch, durcheinander und ohne Ende.

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